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2| Zellis

  Zellis Stillwasser sprintete durch die Slums der Stadt, schob Bettler und Taschendiebe beiseite und hinterlie? eine Schneise des Chaos. Wenn dieser Mistkerl Keule wirklich ihr Schwert für sich haben wollte, musste sie sich beeilen und ihn finden, bevor er wieder in eines der Verstecke in anderen St?dten ging. Die ‘Flügel von Stonewall’ waren eine weit vernetzte Organisation und wenn einer von ihnen nicht gefunden werden wollte, dann würde selbst ein Spion des K?nigs Schwierigkeiten haben. Einer vom Rat der Weise geschickte würde es vermutlich schaffen, aber selbst dieser würde ne lange Zeit brauchen, vor allem wenn es sich um jemanden so wichtiges wie Keule handelte.

  Keule. Was für ein d?mlicher Name. Zellis stie? vor Zorn eine kleine Flamme aus ihren Nasenl?chern w?hrend sie die letzte Biegung nahm, bevor sie es schlie?lich zum Eingang des Unterschlupfes geschafft hatte. Einer der Flügel stand mit Waffe und Rüstung Wache, aber Zellis wusste, dass mindestens die H?lfte der Bettler hier getarnte Wachen war. Also musste sie ihre halsbrecherische Geschwindigkeit drosseln und bliebe knapp 20 m vor dem Eingang stehen.

  Mit ihrer natürlich tiefen und rauen Stimme, bellte sie zu der Wache:” Hey, mach auf! Ihr Pisser habt mein Schwert und ich will es zurück!” Die Wache zuckte zusammen und spannte sich an, die Hand an das Heft des Kurzschwertes gelegt. “B-Bleib zurück! Du hast hier nichts verloren!” Zellis hatte keine Zeit für all das, also streckte sie ihre Klauen und lie? das gl?nzende Metall in ihren Fingern und Krallen aufblitzen. Die meisten hier im K?nigreich hatten Geschichten geh?rt, wie die Stillwasser Familie mit ihren Klauen Gegner in Schlachten zerfetzten. Zugegeben, Zellis war nie selbst an der Front gewesen, sie hatte aber gegen genügend Monster gek?mpft um sich gegen ein paar Diebe und Banditen zu wehren.

  Doch das war nicht n?tig. Scheinbar hatte ihr Name, Nach...name... hier genügend Gewicht, um ihre Gegenüber einzuschüchtern. Gut. Wortlos stapfte Zellis auf die gro?e Tür zu, die in die Mauer des Stadtwalls eingelassen war. Ihr würde mehr als genügend Platz gelassen und etwa ein Dutzend Bettler sahen pl?tzlich betont in andere Richtungen. Der Eingang in das Versteck der Flügel war viel gr??er als n?tig, aber in erb?rmlichen Zustand. Zellis hatte die Befürchtung, dass hier alles einstürzen konnte, wenn jemand zu stark hustete. Sie kam an einigen Leuten vorbei, die ihr alle düstere oder verwirrte Blicke zu warfen, doch niemand sagte etwas, oder versuchte etwas zu unternehmen. Scheinbar war man auch als Unbekannter unter dem Schutz der Flügel, sobald man in das Versteck gelassen wurde.

  Es war dort wie in einem Labyrinth, unz?hlige Wege führten kreuz und quer durch die massiven Wallmauern und scheinbar sogar nach unten in die Kanalisation. Zellis betete zu ihren Vorfahren, dass sie nicht dort runter müsse. Ihr Schwert war ihr natürlich wahnsinnig wichtig, aber so wichtig? Nagut, ja war es, aber Zellis würde sich mit Gewalt dazu zwingen müssen in diese stinkende H?lle zu gehen. Doch ihrem Schwert und ihrer Schmiede war sie es schuldig, also würde sie es tun, wenn es darauf ank?me. Das Schwert hatte WOCHEN gebraucht, bis es endlich perfekt war. Reiner Mondstahl, mit Magie durchzogen und mit den feinsten und sch?nsten Gravuren, die Zellis je erschaffen hatte. Vom gro?en Rubin, gefüllt mit Unmengen an Magie, erst gar nicht zu sprechen. Der alleine konnte ein kleines Haus kaufen. Und wenn sich herumspr?che, dass etwas so Wertvolles, erfolgreich von Dieben gestohlen wurde, müsste Zellis sich st?ndig mit Nachahmern auseinandersetzen. Dafür hatte sie wahrlich nicht den Nerv.

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  Sie folgte dem gr??ten Gang vom Eingang aus, bis sie nun in einem gro?en Raum, ankam, der mit Personen gefüllt war. Hehler vertrieben die Ware, die zuvor von Dieben gestohlen wurden, Attent?ter boten ihre Dienste feil, Tische voller Betrunkenen randalierten lautstark und Zellis sah, wie gut gekleidete Menschen gerade in Richtung einer soliden Holztür, unterwegs waren. Bingo! Zellis versuchte in der Menge unterzutauchen, was ihr deutlich leichter viel, dank der anderen Drakken die sich hier herumtrieben. Zwar war sie mit ihren schimmernden roten Schuppen immer noch auff?llig, aber das musste reichen. Sie zw?ngte sich durch die Masse an Leibern auf direktem Abfangkurs, um die kleine Gruppe an Menschen direkt vor der Tür zur Rede stellen zu k?nnen. Wer hier unten reich gekleidet war, musste wichtig sein.

  Sie vernahm Gespr?chsfetzen, kurz bevor sie schlie?lich aus der Menge herausbrauch und die Tür blockierte. Anscheinend hatte die Gruppe es gerade vom Handel mit Halbelfen. Zellis lie? ihre Finger betont aufblitzen und fragte den vordersten: “Du kennst doch sicher Keule. Wo ist er? Und bevor du-” weiter kam sie nicht. Der Angesprochene riss einen Zauberstab aus seiner Robe und lie? Feuer um ihn herum aufflammen. Zellis blieb unbeeindruckt stehen, bis ihm sein Fehler aufgefallen war. Ein roter Drakken hatte keine Angst vor Feuer, immerhin konnten sie es aus ihren H?lsen speien. Mit einem gezielten Schlag haute Zellis ihn um und richtete ihren Blick auf den n?chsten. Doch leider hatte das Spektakel die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sie gerichtet und ein Alarm ert?nte. Hunderte Messer, Dolche, Kurzb?gen und andere Waffen wurden gezückt und Zellis erkannte, dass ihr Plan vielleicht h?tte mehr enthalten sollen, als

  ‘In Versteck kommen, Keule finden, Schwert zurückholen. ’

  Ein leises, kaum h?rbares “Urgh, Vorfahren.” entwich ihrer Kehle und sie hob ihre Klauen in die Luft: “Ich ergebe mich. Glückwunsch ihr habt mich. Bringt mich besser zu eurem Anführer, damit er entscheiden kann was zu tun ist!”

  Sie wurde stattdessen in eine kleine Zelle in der Dunkelheit gebracht. Ganz toll. Aber hey, es h?tte ja funktionieren k?nnen. Sie lehnte sich an die kalte steinerne Wand und lie? kleine Fl?mmchen steigen, die den Raum erhellten. Hier waren noch einige anderen Zellen, die meisten davon gefüllt. Aber nur die wenigsten schienen mental ganz da zu sein, da die meisten das Feuer von Zellis einfach ignorierten.

  Ihr Vater hatte Recht. Irgendwann wird mein feuriges Ego mich in Schwierigkeiten bringen. Natürlich war das seit Jahrzehnten bereits der Fall, doch zum ersten Mal hatte sie keine Ahnung was sie nun tun sollte. Selbst bei einem fatal gescheiterten Hinterhalt auf eine Wyvern, bei dem 25 von 29 Abenteurern starben, hatte sie bessere Aussichten als hier. Selbst als die Wyvern auf sie krachte und ihr das Bein brach. Ihre Krallen waren scharf und ihre Klauen unfassbar stark, aber faustdicke Eisenstangen, konnte man nicht einfach zerschneiden oder aufbrechen. Zellis lie? ihre Fl?mmchen erl?schen und schloss die Augen. Drachenschei?e. Was sollte sie jetzt tun?

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